Autor: Patrick

Ehemaliges „Werkhaus“

Ehemaliges „Werkhaus“

Im Stillen Winkel 1


1927 ließ die Margarethe Krupp-Stiftung das Werkhaus errichten. Es war neben dem
Kleinen Atelierhaus und der Keramischen Werkstatt der dritte Produktionsstandort für Kunst und Kunstgewerbe.
Rund um die Sommerburgstraße entwickelte sich hier ein Zentrum der Künstlersiedlung. Die Goldschmiedin Elisabeth Treskow und die Buchbinderin Frida Schoy arbeiteten und wohnten in dem Haus.
Sie arbeiteten sehr viel zusammen, zum Beispiel erstellten sie gemeinsam Schmuckschatullen aus Leder mit Einlagen aus Gold- oder Silberschmuck.
Der Fotograf Albert Renger-Patzsch machte hierzu neben vielen wichtigen Aufnahmen des indutriellen Ruhrgebiets die Fotos für die Verkaufsbroschüren.

Im Werkhaus war ab 1929 auch die Druckerpresse von Hermann Kätelhön untergebracht.
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zwar schwer beschädigt, die Goldschmiedewerkstatt konnte von Max Zeitz aber neu aufgebaut werden und wurde später noch von seinem Sohn betrieben.
Heute befindet sich im Erdgeschoss eine physiotherapeutische Praxis und der Rest wird als Wohnhaus genutzt.

Zwar gab es nach dem Krieg hier keine Künstlersiedlung mehr, aber Vater und Sohn Zeitz hatten weiterhin Kontakt zu anderen Künstlern, zum Beispiel zu dem Künstler Kurt Lewy. Er schuf den Thorarollenschrein und gestaltete 12 farbige Glasfenster mit biblischen Motiven für die Neue Synagoge in Essen.

Kleines Atelierhaus

Kleines Atelierhaus

Sommerburgstraße 18


1916 kam der Grafiker Hermann Kätelhön nach Essen und war fasziniert vom Ruhrgebiet, von seiner Industrie und den Menschen, die hier leben. Er lernte Margarethe Krupp kennen und konnte sie davon überzeugen, ein Atelierhaus bauen zu lassen. So hatte die Künstlersiedlung Margarethenhöhe 1920 ihren Anfang gefunden.
In dem Haus gab es ein Atelier über zwei Etagen, weitere Arbeitsräume und die Wohnung für die Künstlerfamilie. Hermann Kätelhön stellte auch seine Druckerpressen auf und konnte so seine Radierungen drucken und verkaufen.
Später entstand sogar eine richtige Druckerei im Werkhaus in der Nähe, die auch von anderen Künstlern genutzt werden durfte, die sich hier niederließen.

Die Margarethe Krupp-Stiftung ließ dafür in der Sommerburgstraße Wohnungen mit weiteren Ateliers bauen. Dies war der Beginn der Künstlersiedlung. Oft unterhielten sich die Künstler abends und am Wochenende über ihre unterschiedlichen Arbeiten.

Das Kleine Atelierhaus überstand zwar den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, aber es war danach nicht mehr wie früher ein Künstleratelier. Seit ein paar Jahren wird das Kleine Atelierhaus vom Ruhr Museum und der Margarethe Krupp-Stiftung wieder als „Ort der Kultur“ mit Ausstellungen zum Thema „Margarethenhöhe“ genutzt.

Atelier und Galerie

Atelier und Galerie

Laubenweg 8


Anlässlich einer Kunstausstellung im NRZ-Pressehaus entstand 1985 unter dem Künstler Fred Theissen eine Hobbykünstlergruppe (der „Kunstkreis in der Bürgerschaft Margarethenhöhe“). Im Jahr 2000 wurde hierfür ein Ladenlokal am Laubenweg 8 als Atelier und Galerie angemietet.
Inzwischen werden hier regelmäßig Kunstkurse angeboten und kleine Ausstellungen organisiert.

Öffnungszeiten auf Anfrage: Manfred Raub, 0201 714550

Ölgemälde „Frühling“

Ölgemälde „Frühling“

Steile Straße 46, im Gasthaus


15 Jahre lang, von 1914 bis 1929, hing an der Wand des Krupp-Zimmers das Ölgemälde mit dem Namen „Frühling“. Gemalt wurde das Kunstwerk von Adolf Beyer. Mit dem farbenfrohen Frühlingsbild verlieh er dem Raum Helligkeit und etwas Buntes. Das Motiv stand für Aufbruch und Erneuerung.
Das Bild wurde dann gegen ein Portrait von Margarethe Krupp ausgetauscht. Das Gemälde „Frühling“ befindet sich heute im Ruhrmuseum.

Ölportrait im Gasthaus

Margarethe Krupp, Ölportrait im Gasthaus

Steile Straße 46


An einer Seite des Krupp-Zimmers befindet sich über dem Kamin ein großes Bild von Margarethe Krupp. Es wurde zu ihrem 75. Geburtstag anstelle eines anderen Gemäldes aufgehängt.

Das Ölportrait stammt von Otto Heinrich Propheter. Er war bekannt für seine Darstellungen von Adeligen. Er portraitierte aber auch viele andere Menschen.

Margarethe Krupp wurde von ihm zweimal auf Gemälden dargestellt. Das Gemälde strahlt einerseits eine zurückhaltende Trauer aus. Besonders das Gesicht sieht sehr traurig aus.

Der Mann von Margarethe Krupp, Alfred Krupp, war bereits vor vielen Jahren gestorben. Das Bild stellt sie aber damit auch als starke Person dar.

Statuettengruppe „Adam und Eva“

Statuettengruppe „Adam und Eva“

Kleiner Markt 46, im Gasthaus


Die beiden Statuen Adam und Eva sind Teil des Krupp-Zimmers. Georg Metzendorf konnte seinen Freund Joseph Enseling überzeugen, die Statuen zu gestalten. Enseling war vorher in Paris zum Bildhauer ausgebildet worden. Die beiden Figuren sind elegant geformt, aber trotzdem sehr lang. Sie sind vom Bildhauer gedacht als ein Symbol für Jugend und Aufbruch. Margarethe Krupp hat die Statuetten gebracht und als Geschenk überreicht, als sie als Ehrengast an der ersten Sitzung in diesem Saal teilnahm.

Krupp-Zimmer

Krupp-Zimmer

Steile Straße 46, Sitzungszimmer im Hotel „M“


Das Krupp-Zimmer der Margarethe Krupp-Stiftung befindet sich auch im Gasthaus zur Margarethenhöhe, heute heißt es „Mintrops Stadt-Hotel Margarethenhöhe“. Auf Wunsch von Margarethe Krupp wurde der Sitzungsraum gestaltet.

Georg Metzendorf präsentierte im Jahr 1913 seinen Entwurf für ein komplett aus Holz gebautes Zimmer. Alle Details, sogar die Schreibutensilien waren aufeinander abgestimmt.

Im Raum findet man viele andere interessante Dinge: Ein großer, rundlicher Tisch mit passenden Stühlen und ein langer Schrank mit feinen Verzierungen im Holz. Eine große Holztür und die Fenster dürfen aber auch nicht fehlen.

Damit es auch im Winter immer schön warm ist, gibt es einen Kamin im Zimmer. An der Wand hängt ein großes Porträt von Margarethe Krupp. Dieses Bild hat sie zum Geburtstag geschenkt bekommen.
Von der Ausstattung des Zimmers fehlen heute leider ein paar Teile. Trotzdem kann man das Zimmer noch besichtigen und für Veranstaltungen nutzen.

Wandgemälde im Festsaal des Gasthauses

Wandgemälde im Festsaal des Gasthauses

Kleiner Markt 46, im Gasthaus


In der ersten Etage des Gasthauses zur Margarethenhöhe gestaltete Georg Metzendorf einen Festsaal. Dieser Saal war wie andere Räume sehr aufwändig verziert. Beleuchtet wird er noch heute durch große Bogenfenster.

Die Türen führen auf den Balkon. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht. Die Wände und die Decke waren sehr aufwändig bemalt.

Der zentrale Blickfang war jedoch ein großes Gemälde. Der Maler heißt Felix von Ende. Er war ein Bruder von Margarethe Krupp und kannte die Familie Krupp sehr gut. Das Bild zeigt eine romantische Landschaft an einem Fluss. Auf einer Wiese sieht man eine Gruppe tanzender Frauen vor einem Gebäude.

Ein Teil der echten Innenausstattung des Festsaals ist leider verschollen, niemand weiß, wo sie sich befindet. Da haben wir also ein echtes Geheimnis auf der Margarethenhöhe.

Der Schatzgräberbrunnen

Der Schatzgräberbrunnen

auf dem Kleinen Markt


Der Schatzgräberbrunnen auf dem Kleinen Markt ist eines der bekanntesten Kunstwerke auf der Margarethenhöhe. Auf dem Brunnen sitzt ein kleiner Junge auf einer Kugel. In seiner Hand hält der Junge eine Schaufel. Der Architekt Georg Metzendorf und der Bildhauer Joseph Enseling schufen den Brunnen gemeinsam.
Metzendorf entwickelte die Grundidee, sein Freund Enseling baute den Brunnen. Der Name Schatzgräberbrunnen bezieht sich auf den eingemeißelten Text: „Grabt Schätze nicht mit Spaten, sucht sie in edlen Taten“.
Dieser Text erinnert an die Gründung der Margarethe Krupp-Stiftung. Auftraggeber für den Brunnen war die Stadt Essen. Er würdigt die sozialen Leistungen Margarethe Krupps. Anlass waren die Feierlichkeiten zum einhundertjährigen Bestehen der Firma Krupp.
Der Bildhauer Joseph Enseling erhielt als Zeichen der Dankbarkeit von der Familie Krupp einen Kugelschreiber, auf dem mit Diamanten, Saphiren und Rubinen die drei Ringe von Krupp aufgebracht waren.

Ehrenplakette für Margarethe Krupp

Ehrenplakette für Margarethe Krupp

an der Treppe am Brückenkopf


Die Ehrenplakette für Margarethe Krupp wurde vor 85 Jahren angebracht. Eine Ehrenplakette ist ein kleines Schild aus Metall. Das Schild zeigt das Gesicht von Margarethe Krupp. Der Block mit der Ehrenplakette wurde an der Treppe Am Brückenkopf extra neu hinzugefügt.
Die Plakette wurde auch von dem Bildhauer Joseph Enseling entworfen. Er lebte zu dieser Zeit Essen-Stadtwald und lehrte an der Folkwang-Schule.
Sein Atelier befand sich auf der Margarethenhöhe. Enseling pflegte enge Kontakte zur Familie Krupp. Kunstwerke von Enseling sind bis heute an vielen Stellen im Essener Stadtbild zu finden. Für die Margarethenhöhe schuf er auch viele weitere Kunstwerke.

Altenau 2 · 45149 Essen
Tel: 0201.8 71 08-0
Email: info@margarethe-krupp-stiftung.de

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